Großartige Ideen kommen einem unter der Dusche. Das hört man oft und etwas dran ist da auch. Unter der Dusche können wir entspannen, der Kopf ist abgeschaltet und unser Unterbewusstsein kann uns eine richtige Knalleridee schicken. Das Problem damit ist nur, dass es Zufall bleibt. Als Organisation und Unternehmen möchte ich Innovation nicht dem Zufall überlassen. Ich möchte eine Kultur etablieren, in der meine Mitarbeitenden dazu angeregt sind, gute Ideen zu entwickeln, zu teilen und auch umzusetzen. Der Weg zu einer solchen Innovationskultur ist kein kleiner Weg, sondern eine ganze Reise. Eine meiner letzten Erfahrungen möchte ich in diesem Artikel mit euch teilen und euch so einen Einblick geben, wie sich so ein Veränderungsprozess gestalten kann.
Meine letzte Reise zu einer guten Innovationskultur
Das schöne bei der Reise ist ja, dass alle Kolleg*innen mit auf die Reise kommen. Es gibt den ein oder anderen Reiseleiter, zum Beispiel mich, aber man unternimmt die Reise gemeinsam. Um das zu tun, haben mein Team von „Reiseleitern“ und ich uns eine Kommunikationskampagne ausgedacht, die Mitarbeitende des Unternehmens ansprechen und unsre Idee von Innovation vermitteln soll. Das Ergebnis ist unter anderem dieses Imagevideo, das man auf Youtube zugreifen kann.
Als saarländisches Unternehmen haben wir an das „saarländische Lebensgefühl“ appelliert und unsere ganze Strategie daran ausgerichtet. Innovation ist nicht nur eine Aufgabe, die man delegiert, sondern zieht auch organisatorische Änderungen nach sich. Es braucht einen Prozess für das Innovationsmanagement, da werden Budgets verwaltet und Entscheidungen getroffen. Neue Rollen gibt es unter den Kollegen, „Ideenmanager“ oder „Innovationsmanager“, die Verantwortung und Aufgaben übertragen bekommen. All das haben wir in unser Kommunikationskampagne aufgegriffen und das „saarländische Lebensgefühl“ am Grill, dem sogenannten „Schwenker“, aufgegriffen. Alle neuen Rolle und Prozesse sind an dieses Thema angelehnt. Außerdem wurde eine ganze Reihe an Videos veröffentlich, um möglichst viel Transparenz zu schaffen. Meine Kollegin Mary hat diese Videos hier auf Youtube unter dem Titel „The journey to innovation“ veröffentlicht: https://www.youtube.com/playlist?list=PLEE0GZAkVcaMW49Zw9Zbw_NdULBYOAXtF
Inhalte der Veränderungsmaßnahmen
Natürlich war es mit der Kommunikationskampagne nicht getan. Es wurden neue Rollen geschaffen (die „Schwenkmeister“), Mitarbeiter dafür ausgewählt und regelmäßige Termine zwischen den Rollen und auch zwischen den Budgetentscheidern getroffen. In einem Newsletter werden Kollegen über Prozesse und auch den aktuellen Status der Ideen informiert. Und wir machen regelmäßige Kampagnen im Unternehmen, um die Motivation zum Teilen von Ideen bei den Kolleg*innen hochzuhalten. So wurden bereits erste Preise an die Gewinner der Ideen- Kampagne „hybrides Arbeiten“ verlost. Und eine weitere Veranstaltung, ein „Barcamp“, ist auch schon geplant.
Durch den Einsatz der Software VIIMA fällt die Steuerung des Prozessen, von Ideenkampagnen und auch die Auswertungen nicht schwer. Der Einführung der Software und auch die Kommunikationskampagne waren allerdings ein eher später Schritt im Gesamtprojekt. Ob eine Software sinnvoll ist oder man sich sogar an Themen wie „Open Innovation“ rantrauen kann, wird maßgeblich vom Reifegrad der Organisation bestimmt. Kurz gesagt: Hat sich eine Organisation noch nicht strategisch mit dem Thema „Innovation“ befasst, macht auch eine Software und eine Kampagne wenig Sinn. Erst muss der Reifegrad gesteigert werden. Vor der Produktion der Kampagne und Anschaffung der Software haben wir die Vision zu Innovation mit der Geschäftsführung geklärt. Ebenso wie die Prozesse und Budgets. Rollen wurden definiert und nicht zuletzt haben wir festgehalten, was eigentlich als attraktive Idee gilt und wie die auszusehen hat.
Es war also tatsächlich bis heute eher eine Reise wie ein Spaziergang. Und die Reise ist auch noch nicht zu Ende. Die Mitarbeiter nehmen diese neue, offene und einbindende Art des Innovationsmanagements ausgezeichnet an. Alle Auswertungen zeigen, dass die Zahl der Ideen ebenso die der Kommentare und Zugriffe stetig steigt. Aber der Schritt zur „Open Innovation“ ist noch offen und wohl der nächste Halt, auf unserer Reise zur guten Innovation.